Artenschutz

Stummer Frühling 2.0 – Was kostet uns das Artensterben?

Die Kreisverbände Coesfeld, Steinfurt, Münster, Borken und Warendorf von Bündnis 90/Die Grünen richten die „Grüne Artenschutzkonferenz“ aus. Diese Veranstaltung, die seitdem in jedem Frühjahr in Münster stattfindet, erfreut sich mit ca. 300 Teilnehmer*innen aus Politik, Wissenschaft, Landwirtschaft und Naturschutz eines regen öffentlichen Interesses. Hier treffen sich die so unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen, die an der Bewirtschaftung und Pflege unserer Landschaft teilhaben und denen der Naturschutz am Herzen liegt.

Seit ihrem Bestehen hat sich die „Artenschutzkonferenz“ zu einer anerkannten Diskussionsplattform für die verschiedenen Akteur*innen und Verbände entwickelt, wo man gemeinsam über Möglichkeiten und Perspektiven einer umweltverträglicheren Landbewirtschaftung und den Erhalt der Biodiversität debattieren kann.

Der Rückgang der Arten ist weltweit in vollem Gange. Auch im Münsterland, mit seiner stark durch die Landwirtschaft geprägten Kulturlandschaft, ist ein Rückgang der Populationen insbesondere von Feldvögeln und Insekten zu beobachten.

Die Konsequenzen dieses Verlusts an biologischer Vielfalt sind bislang noch nicht einschätzbar. Wissenschaftler*innen warnen jedoch vor einer ähnlich großen Herausforderung wie der durch den Klimawandel.

Insofern ist der Erhalt unseres Naturerbes eine der größten Verantwortungen gegenüber unseren Nachkommen.

Da Naturschutz vor allem auf der lokalen Ebene stattfindet und nur bei gemeinsamem Handeln erfolgreich sein kann, wollen wir nun an die breite Resonanz auf die letzten fünf Artenschutzkonferenzen anknüpfen und wiederum ein Forum anbieten für einen Dialog und Informationsaustausch zwischen Nutzern*innen und Schützern*innen unserer Kulturlandschaft.

Beispielbild

  Foto: Martin Zumdiek | Knabenkraut

Einige Fakten zusammengefasst:

  • Rückgang der Biomasse von Insekten in NRW um bis zu 78%. (Entomologischer Verein Krefeld)
  • 41% der noch 560 existierenden Wildbienenarten sind vom Aussterben bedroht. 1
  • 45% der wirbellosen Tiere stehen auf der Roten Liste.1
  • In manchen Regionen sind 40% der Insekten vom Aussterben bedroht.1
  • Von 2.409 Arten auf der Roten Liste im Bereich wirbelloser Tiere erholten sich seit 1998 nur 1,7% der Arten. Bei 15,6% wurde ein Rückgang der Population gestoppt. Bei 51,2% der Arten ist ein Rückgang zu verzeichnen.2
  • 1766 wurden in Bayern noch 3.250 Schmetterlingsarten nachgewiesen. Im Jahr 2001 waren es nur noch 2.819. Das ist ein Rückgang von 400 Arten (13%).3
  • Ebenfalls im Bayern wurden zwischen 1840 und 1849 noch 117 Tagfalterarten verzeichnet. Im gleichen Beobachtungszeitraum zwischen 2010 und 2013 waren es nur noch 71.4

Quellen:
  • 1 WDR;
  • 2 Artenschutz-Report vom Bundesamt für Naturschutz;
  • 3 Spiegel;
  • 4 Studie TU München


Text: Dr. Anne Monika Spallek


Bremsenart

Foto: Arno Biesemann | Große Königslibelle - Weibchen bei der Eiablage